Navigationssystem für Bauprojekte

Navigationssystem für Bauprojekte

In diesem Artikel wird ein Navigationssystem für Bauprozesse beschrieben, welches einzigartig in der Konzeption ist und sowohl für Baufirmen und Bauherren die Steuerung auf ein neues Niveau hebt.

Üblicherweise wird die Projektierung von Bauprozessen (Termine, Abläufe und Kosten) als ein mathematisches Problem betrachtet: Kosten und Abläufe werden berechnet, Abweichungen werden als mangelnde Genauigkeit dieser Berechnungen aufgefasst. Diese Herangehensweise hat jedoch in den vergangenen 20 Jahren zu keinerlei Verbesserung der Prognosequalität geführt: weder bei Terminen noch bei den Kosten. Eigentlich muss sogar eine Verschlechterung der Prognosen konstatiert werden.

Trotzdem – oder vielleicht auch gerade deshalb – wird die Lösung der weiterhin instabilen und unsicheren Abläufe in zunehmender Technik gesehen. Dadurch steigt zwar der Anspruch an PC-Anwendungen und an die Bediener, Stabilität und Sicherheit wird dadurch aber nicht hinzugewonnen.

Kostenintensive 3D-Modellplanung in Verbindung mit zusätzlicher Terminplanung soll alle erdenklichen Störungen vermeiden und somit sichere und belastbare Bauabläufe ermöglichen. Folgerichtig steigt der Zentralismus in Planung und Überwachung, in der Folge werden die Fähigkeiten der Mitarbeiter auf den Baustellen immer weniger genutzt.

Umsetzung und Planung im Bauwesen verglichen mit einem Transportauftrag in der Logistik

Ein Beispiel was zum nachdenken anregen sollte…

3D – oder besser 4D – Planung kann in der Umsetzung auf der Baustelle mit einer LKW – Kolonne von weit mehr als 20 Fahrzeugen (diese entsprechen den Gewerken) verglichen werden, welche gemeinsam eine große Transportaufgabe durchführen. Die Transportkolonne muss zu einem definierten Zeitpunkt am Ziel sein. Dafür wurde die Fahrstrecke mittels eines Computerprogramms exakt modelliert (die Umgebung ist also jedem bekannt). Ebenso wurde den Fahrern genau vorgegeben, mit welcher Geschwindigkeit sie zu fahren haben.

Die Angabe der Geschwindigkeit beruht dabei auf Erfahrungswerten aus ähnlichen Aufgaben. Allerdings wurde die Gesamtlänge der Strecke, die Distanz, nicht ermittelt und sie ist auch niemandem bekannt.

Sämtliche Fahrzeuge und Fahrer sind nur für diese Aufgabe nach einem einzigen Kriterium verpflichtet: den Kosten. Die Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge wurde nur überschläglich geprüft, hier vertraut man auf die Aussagen der Fahrer.

Die Vorgabe von exakten Zeitpunkten, an denen man Checkpoints zu passieren hat, dient als absolute Kontrolle zur Zieleinhaltung. Ein zu frühes oder zu spätes passieren dieser Kontrollpunkte ist nicht erlaubt. Ein Informationsaustausch der Fahrer untereinander ist ferner nur in einem vorgegebenen Rahmen vorgesehen, sämtliche Informationen und Vorgaben kommen aus dem zentralen Leitstand. Sollte die Fahrer beabsichtugt oder unbeabsichtigt von den Vorgaben abweichen, werden sie mit hohen Strafen belegt.

Tatsächlich wurden schon viele solcher Transporte durchgeführt. Allerdings kam es bei der überwiegenden Anzahl zu Termin- und Kostenproblemen. Die Lösung für die schlechte Performance wird jedoch nicht in dem zugrundeliegenden Modell gesucht. Vielmehr sind alle Beteiligten überzeugt, dass noch mehr Genauplanung die Lösung ist.

Wenn die Strecke nur noch genauer modelliert wird, die Fahrer die vorgegebene Geschwindigkeit bis auf eine Nachkommastelle kennen, Kontrollpunkte noch enger gesteckt sind, und der Planer noch mehr Technik einsetzt, dann werden alle Zusagen eingehalten.

Würde jemand eine Transportaufgabe auf diese Weise planen?

  • Ohne Kenntnis der Distanz?
  • Nur mit zentraler Organisation?
  • Ohne Prüfung der Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge?
  • Unter der Annahme einer Geschwindigkeit auf den Teilstrecken, die nur abhängig von der Erfahrung des Planers ist

Und anstatt eigener Karten und Informationen für die Fahrer würde der zentrale Leitstand, der alles vorgibt und kontrolliert, immer weiter ausgebaut.

Würde ein Auftraggeber eine Logistikfirma auf Grundlage dieser Planung beauftragen?
Ist das wirklich realistisch?

Ich sehe das Ganze so…

Wir sind alle Techniker: Architekten oder Ingenieure. Technik ist unser Beruf, wir sind von Technik umgeben. Daher ist es nur logisch, dass wir die Sicherheit für unsere Entscheidungen auch in der Anwendung von Technik, unterstützt durch leistungsfähige EDV, sehen. Allerdings müssen wir zugeben, dass die bisherigen Ergebnisse durch den Einsatz rechnerunterstützter Abläufe den jeweiligen Versprechungen nicht ansatzweise nahekommen. Egal ob es sich um Kalkulation, Baukostenermittlung oder Aussagen zu Terminen handelt.

Navigationssysteme in unseren Autos teilen uns mit, an welchem Punkt unserer Route oder Fahrt wir uns befinden, wie groß die Distanz zum Ziel noch ist und welche Probleme vor uns liegen. Einfach, verständlich, sicher und belastbar. Entscheiden wir uns dann dazu, einen anderen Weg zum Ziel einzuschlagen, so können wir diesen selber auswählen, denn wir kennen Wegstrecke und verbleibende Zeit.

Der Weg zum Ziel muss immer flexibel in der Handhabung sein: mal können wir schneller unterwegs sein, mal geht es langsamer voran. Wenn es langsamer geht, kann der Zeitverlust am Navigationssystem abgelesen werden.

Was, wenn es ein solches Navigationssystem für Bauabläufe gäbe? Nicht als neue Technik, sondern auf Basis erprobter und herausragender Programme? Genauso einfach, genauso verständlich und genauso belastbar und präzise wie die, denen wir in unseren Autos vertrauen. Dies würde zu deutlich mehr Transparenz auf allen Seiten führen, zu anderer Kommunikation, denn die bisherige Kommunikation der Schuld würde überflüssig. Und das Wichtigste: wir wüssten viel mehr über den vor uns liegenden Weg und die zu treffenden Entscheidungen. Kosten, Termine und Kapazitäten würden dann in einem Zusammenhang stehen.

Sicherheit in Baubläufe bekommen wir nicht dadurch, in dem wir mehr Technik einsetzen. Wir benötigen ein neues Informationssystem. Und das gibt es!

Das Ergebnis sind robuste, wirtschaftliche und sichere Bauabläufe. Sie bieten Ihren Kunden somit nicht nur eine umfangreichere Dienstleistung als Ihre Wettbewerber, Sie können unabhängig von den Honorartabellen der HOAI wirtschaftliche Angebote unterbreiten und Ihre Gewinne steigern. Sie profitieren von wenigen Schnittstellen, erzielen Lerngewinne und bedienen sich einer ausgereiften Technik.

Klaus Poppensieker

Dipl.-Ing. | Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH)
Experte für Bauprozesssteuerung

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